Ev. Jugendwerk vs. Ev. Seminar
219:229
Torschützenkönig: Frank Biedermann (44 Tore)
Wir schreiben den 8. Juni 1997, so gegen 12.30 Uhr. Man sitzt auf dem Boden und will nicht mehr aufstehen. Die Beine tun weh, die Augen sind müde. Gerade haben die Spieler von Seminar und Evangelischem Jugendwerk Blaubeuren ihren zweiten 24-Stunden-Kick hinter sich gebracht. Etwas weniger Herzblut, dafür etwas mehr Professionalität. Und vor allem: „The real 24 hours“, der erste 24-Stunden-Kick in voller Länge. Und das gibt es zu berichten:
Sinn und Zweck: Sinn? Zweck jedenfalls war ein guter. Durch verschiedene Aktionen und den Verkauf von Speisen und Getränken konnten am Ende über 2000 DM für ein Indianerprojekt in Argentinien eingespielt werden. Als besonders reizvoll und überdies gewinnbringend erwies sich, daß sich vor dem Spiel jeder Spieler einen Paten gesucht hatte, der für jedes Tor seines Schützlings zwei Mark springen ließ. Prominenteste Paten waren Geislingens OB Martin Bauch und Bundesligastürmer Uwe Spies.
Spiel und Analyse: Das Jugendwerk erwischte den besseren Start und konnte bis in die Nacht hinein einen deutlichen Vorsprung halten. Dann die Wende: In einem atemberaubenden Sturmlauf drehte das Seminar den Spieß um und schoß einen Vorsprung von 34 Toren heraus. Im Morgengrauen kämpfte sich das Jugendwerk noch einmal heran und ging sogar mit 204:203 in Führung, doch im Schlußspurt reichten die Kräfte nicht mehr aus, so daß sich das Seminar zum Sieg kontern konnte – 229: 219 hieß das Endresultat.
Stars und Sternchen: Zum unerreichbaren Torschützenkönig wurde Frank Biedermann mit 44 Toren. Damit machte er seine stolze Patin Frau Holder, die sogar noch einen zweiten Spieler in ihrer Obhut hatte, um 88 Mark ärmer. Mit 37 Treffer auf Platz drei der Torschützenliste ballerte sich überraschend Samuel Weismann. Neben den altbekannten Größen machte besonders Michael Ströhle als allgegenwärtiger Torhüter auf sich aufmerksam.
Stimmen und Stimmungen: Gemeinhin rühmt sich jeder bedeutende Verein ob der besten Fans in Deutschland. Inzwischen ist erwiesen: Die kommen aus Blaubeuren. Selbst in der Nacht war das Plätzle umhüllt von treuen Anhängern – Seminaristen in Schlafsäcken oder Kicker des heimischen TSV in Bierlaune. Zum Finale wurde es sogar richtig eng unter dem Kirchturm. Und wildfremde Menschen baten am Ende darum, den Kick unbedingt wieder durchzuführen. Ähnlich äußerten sich auch die Aktiven selbst.
Service und mehr: Ein riesengroßes Dankeschön galt den umsichtigen Frauen in den blauen T-Shirts. Als Service-Team sorgten sie sich liebevoll um das Wohl der Spieler und standen darüberhinaus für einen geregelten Ablauf gerade. Ohne Service-Team wäre der Kick undenkbar gewesen. Daß die Spieler am Sonntag dennoch nicht mehr laufen mochten, ließ sich bei allem Service nicht vermeiden.
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